Das ganze Jahr über fallen im Weinberg je nach Vegetationsstand der Rebe unterschiedliche Arbeiten für den Winzer an:
- Rebschnitt und Rebenerziehung
- Bodenpflege
- Pflanzenschutz und Schädlingsbekämpfung
- Traubenlese. 


Bereits im Januar und Februar wird mit dem Rebschnitt altes Holz entfernt. Mit diesem Arbeitsschritt wird der Ertrag und damit auch die spätere Weinqualität entsprechend beeinflusst. Die abgeschnittenen Rebtriebe werden meist unter Maschineneinsatz zerkleinert ("gehäckselt) und in den Boden eingearbeitet und sorgen somit für ein natürliche Humusanreicherung des Weinbergbodens.
  

Ab März/April ist im Weinberg Hochsaison. Vor dem Austrieb der jungen Triebe und Blätter wird der Rebstock durch Biegen und Binden der Ruten in seiner Form stabilisiert, um eine gleichmäßige Versorgung der Triebe mit Nährstoffen zu gewährleisten. Der Trieb wird in einem Halbbogen über einen Draht gezogen und angeheftet.

  

  
  
Danach beginnt die Bodenbearbeitung im Weinberg mit dem Ziel, eine Optimierung der Wachstumsbedingungen für die Rebe zu erreichen. Mit mechanischer Bodenlockerung wird das natürliche Bodenleben angeregt, Einsaat von Begrünung oder selbst wachsende Pflanzen unterstützen die natürliche, biologische Aktivität des Bodens. Auch Nährstoffe werden in dieser Zeit in organischer (z.B. Stallmist, Stroh oder Kompost) oder in mineralischer Form (Magnesium, Kalk oder Phosphat) in den Weinberg eingebracht.
  

So wenig wie möglich, so viel wie nötig - lautet in einem modernen Winzerbetrieb heute auch die Devise beim Einsatz von Spritzmitteln zum Schutz gegen tierische Schädlinge und Pilzkrankheiten der Rebe. Um die Traube gesund zu erhalten, sind in der Vegetationsperiode je nach Witterungsverlauf zwischen Mai und August vier bis sieben Spritzungen notwendig. In Oberheimbach wurde dies bisher zum größten Teil mit dem Hubschrauber bewältigt.

  
Nach der Blüte der Reben im Juni beginnt für den Winzer wieder eine intensive Arbeitsphase. Die Blütezeit, in der durch Selbstbefruchtung die Fruchtbildung erfolgt, sollte möglichst störungsfrei und von kurzer Dauer sein um Verrieselung oder ein Durchrieseln zu vermeiden. Unzureichend befruchtete Blüten verkümmern und können durch heftigen Wind oder Regen abfallen und so den Ertrag heftig mindern. Durch Ausbrechen oder Ausgeizen unerwünschter Triebe wird der Wuchs gefördert.


In der Phase zwischen
Juni und August wächst eine starke Laubwand im Weinberg heran, die durch Heften der Rebtriebe in Form gehalten wird. Eine gesunde, das heißt grüne Laubwand ist für die Assimilation in den Blättern sehr wichtig. Trotzdem müssen durch den Laubschnitt Blätter entfernt werden, um die Lichteinwirkung auf die Trauben und die Durchlüftung zu verbessern.
 

Je nach Witterungsverlauf während des Sommers beginnt Anfang bis Mitte September die Weinlese. Der Beginn der Weinlese richtet sich nach den einzelnen Rebsorten und Lagen sowie nach dem Reifezustand der Trauben.  Da es in Oberheimbach fast nur Weinberge am Steilhang gibt, wird die Weinlese, nach alter Tradition in  Handarbeit verrichtet, was  bei schönem Wetter auch sehr viel Spaß machen kann.  
Ein Herbstbuch wird geführt, in dem während der Erntezeit die Lese unter Angabe von Erntemenge, Herkunft, Leseart und Mostgewicht zu erfassen sind. Die Lesearten entsprechen im Wortlaut den festgelegten Prädikaten und sind neben dem festgelegten Mindestmostgewicht Voraussetzung für diese Einstufung:
Spätlese - Lese von vollreifen Trauben
Auslese - Lese von vollreifen Trauben, wobei kranke und unreife Beeren ausgesondert werden.
Beerenauslese - Lese von edelfaulen oder wenigstens überreifer Beeren
Trockenbeerenauslese - Lese weitgehend eingeschrumpfter edelfauler Beeren
Eisweinlese - Lese von am Rebstock gefrorenen Trauben, die im gefrorenen Zustand gekeltert werden.

 


Danach beginnt die
Arbeit im Keller:

Die Trauben werden gemahlen und die daraus entstandene Maische zur Kelterung in die Presse gegeben. Der entstandene Most wird vorgeklärt und mit Hilfe von speziellen Reinzuchthefen wird die Gärung in Gang gebracht. Dies kann abhängig  von Temperatur und Zuckerkonzentration einige Tage bis zu einigen Wochen dauern. Dies ist die Zeit des Federweißen, welcher  in Oberheimbach mit einem Stück Zwiebelkuchen genossen wird.

In der Regel ist die alkohol. Gärung aber in  8-10 Tagen abgeschlossen. Danach nennt man es Jungwein. Durch den "Abstich" werden der Hefetrub, der sich am Fassboden abgesetzt hat, vom Jungwein getrennt. Der zweite Abstich erfolgt meist mit einer "Schönung". Hierbei werden dem Wein Schönungsmittel zugesetzt, die feinste Trubteilchen binden und beim Abstich entfernt werden. 

Nun erfolgt die Zeit der Lagerung eines Weines im Fass, also die Zeit der Reife. Hochwertige Spitzenweine lagern deutlich länger bis sie in die Flasche abgefüllt werden. Die Flaschenfüllung erfolgt mit halb- oder vollautomatischen Abfüllanlagen. Die Flaschen werden dabei sterilisiert und nach der Füllung sofort mit Korken abgeschlossen. Danach wird der Wein in der Flaschen einige Wochen gelagert, damit er zur "Ruhe" kommt,  bevor er direkt vom Winzer bezogen werden kann. In Oberheimbach bieten die Winzer gerne eine Weinprobe an, damit sie "ihren" Wein finden können.
 


Einige Winzer  veranstalten ein Hoffest, wo man  in geselliger Runde ihre Weine
kennen lernen  kann. 
 


Quelle: Seminar-Handbuch - Deutsches Weininstitut GmbH, Mainz